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20 Jahre Mentoring: Ein Blick zurück

Sie sind heute gestandene Redakteurinnen, Moderatorinnen, Autorinnen: die Absolventinnen des jb-Mentoring-Programms. Vor 20 Jahren drehte es seine erste Runde. Seither wurden rund 120 Mentees und fast 80 Mentorinnen als Tandems zusammengebracht. Zur jb-Jahrestagung am 25./26. September 2021 konnte eine neue Runde mit 12 Tandems starten – und sie wird nicht die letzte sein.

Die Initiatorinnen Ulrike Helwerth und Rita Polm erinnern sich

Die Anfänge

Ende der 90er Jahre war das Mentoring hierzulande das innovative Rezept großer Unternehmen zur Förderung des weiblichen Nachwuchses zu Führungskräften. Und wir im jb fragten uns: Warum soll das, was bei den Großen funktioniert nicht auch im kleinen Erfolg haben? Nachdem Expertisen eingeholt, das Konzept für den jb angepasst und die Anschubfinanzierung sicher waren, ging unser Mentoring-Programm 2001 an den Start. Uns ging es nicht in erster Linie darum, junge Kolleginnen und Berufsanfängerinnen auf künftige Führungsaufgaben vorzubereiten – waren und sind doch viele unserer Mitglieder Freiberuflerinnen. Vielmehr wollten wir Ein- und Umsteigerinnen im Medienbereich zu einem guten Start und sicheren Stand im Beruf verhelfen.

Starke Vorbilder und noch viel mehr

Bei unserem Mentoring spielt(e) die Identifikation mit erfolgreichen weiblichen Vorbildern eine große Rolle. Die fehlen uns auch heute noch oft in den Medien. Mit ihrer Person und Kompetenz vermitteln unsere Mentorinnen nicht nur berufliches Know-how und Kontakte, sie stehen auch für eine journalistische Ethik, die sich für eine geschlechtergerechte Berichterstattung stark macht. Die Mentees sollen gefördert bzw. bestärkt werden, im “Malestream” der Medien Formen und Inhalte zu entwickeln, die der Forderung nach einer angemessenen,
nicht stereotypen Darstellung von Frauen, ihren vielfältigen Lebenslagen und Interessen entspricht. Und nicht zuletzt erfüllt das Mentoring noch einen ganz eigennützigen Zweck: Es stärkt unser generationenübergreifendes Netzwerk. Denn es führt die Kompetenzen und Interessen “alter” und “junger” Mitglieder zusammen und schafft neue berufliche und persönliche Beziehungen zwischen Kolleginnen. Der Sinn von Zusammenarbeit im Verein, das Prinzip von Geben und Nehmen wird dadurch konkret erlebbar.

Ein Gewinn auf Augenhöhe

Das Mentoring im jb war und ist für die meisten Mentorinnen und Mentees eine besondere berufliche Erfahrung, geprägt vom gegenseitigen Lernen, vom Austausch auf Augenhöhe, von immer wieder neuen Erkenntnissen und Inspirationen – kurz: ein Gewinn für beide Seiten.

In unserem damaligen Antrag ans Bundesfrauenministerium heißt es: „Wir versprechen uns von dem Projekt Mentoring einen nachhaltigen Erfolg“. Daraus ist ein festes Programm geworden, das bis heute Bestand hat.

Wir danken allen, die sich daran beteiligt und zum Erfolg beigetragen haben.
Ulrike Helwerth und Rita Polm

 
Mehr Informationen zum → Mentoring Programm des Journalistinnenbundes