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Beständig im Wandel – 30 Jahre Frauen und Mediengeschichte

Hedwig Dohm (1831-1919)

Auszeichnungen 2017 des Journalistinnenbundes e.V. (jb) für herausragende journalistische Leistungen:  Bascha Mika erhält Hedwig-Dohm-Urkunde für ihr Lebenswerk, der  Courage-Preis für aktuelle Berichterstattung geht an Christine Auerbach.

Mit der »Hedwig-Dohm-Urkunde« ehrt der Journalistinnenbund e.V. (jb) in seinem Jubiläums-Jahr die langjährige taz-Chefredakteurin und derzeitige Spitzenfrau der Frankfurter Rundschau, Bascha Mika (63), für ihr Lebenswerk.

»Über all’ die Jahre hat sich Bascha Mika, ob als Publizistin oder als Chefredakteurin, für einen unabhängigen und meinungsstarken Journalismus eingesetzt«, begründet jb-Vorsitzende Rebecca Beerheide die Entscheidung. »Streitlustig hat sie Debatten über eingefahrene Rollenmodelle angeregt und das Selbstverständnis von Männern und Frauen hinterfragt. Für viele junge Journalistinnen hat Bascha Mika, die lange Zeit die einzige weibliche Chefredakteurin einer überregionalen Zeitung war, eine Vorbildfunktion. Nonkonformistisch, mutig und voller Elan geht sie keiner journalistischen Herausforderung aus dem Weg«.

Bascha Mika studierte Philosophie, Germanistik und Ethnologie und kam 1988 zur taz, deren Chefredakteurin sie zwischen 1999 und 2009 war. Vor ihrer Berufung als eine von zwei Chefredakteuren der Frankfurter Rundschau 2014 leitete sie an der UdK Berlin den Studiengang Kulturjournalismus. Sie ist Honorarprofessorin und hat mehrere Bücher publiziert.

 

Courage-Preis für aktuelle Berichterstattung an Christine Auerbach

Den »Courage-Preis« für aktuelle Berichterstattung 2017 erhält die Journalistin Christine Auerbach (36) für ihr Hörfunk-Feature »Nein heißt Nein. Warum es auch nach der Änderung der Gesetze so schwer ist, gegen sexuellen Missbrauch vorzugehen«, ausgestrahlt im BR Hörfunk.

»Die Autorin nähert sich dem schwierigen Thema des sexuellen Missbrauchs behutsam, aber mit klarer Sprache. Sie findet drei Protagonistinnen, die sie einfühlsam zum Reden bringt ohne in pure Betroffenheit abzugleiten«, so die Jury-Entscheidung. »Atmosphärisch dicht, lässt sie ihre HörerInnen nicht nur am Schicksal der drei missbrauchten Frauen teilhaben, sie macht auch die politische Dimension des neuen Sexualstrafrechtes deutlich und benennt die moralisch-ethischen Dilemmata, die bei Missbrauch und Vergewaltigung immer eine Rolle spielen Scham, Abhängigkeit, Machtausübung – diese Gefühle und Begriffe lässt die Autorin spürbar werden, durch die Qualität ihres Textes und die Auswahl der O-Töne, mittels einer hervorragenden audiophonen Produktion. Die Sendung geht im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut«.

Christine Auerbach arbeitet als Autorin beim Bayerischen Rundfunk, vor allem für die Redaktion Politik und Hintergrund. Nach dem Studium von Politikwissenschaft und Komparatistik besuchte sie die Deutsche Journalistenschule in München.

Beide Auszeichnungen werden im Rahmen der Jubiläumstagung zum 30-jährigen Bestehen des Journalistinnenbundes (30.6.-2.7.2017 in Frankfurt am Main) überreicht. Dies geschieht während der Festgala am Samstag, 1. Juli 2017, 19 Uhr im Kunstverein Montez e.V., Honsellbrücke am Hafenpark.

Weiter Informationen:

Programm der Jahrestagung

Hedwig-Dohm-Urkunde: die bisherigen Preisträgerinnen