Fachtagung am 18.9.2021 – Detailinfos zu den Workshops am Nachmittag (Präsenz)
13:45 bis 14:30 Uhr
Wir und die Anderen: Wie wir gegen unsere unbewussten Vorurteile angehen können. Mit Sheila Mysorekar
Wir alle neigen dazu, andere Menschen schnell in Schubladen einzuordnen. In der Regel passiert dies, ohne dass wir es merken. Unbewusste Vorurteile sind ein alltägliches Phänomen und eng mit tradierten kulturellen Codes verknüpft. Doch wenn unreflektierte Vorurteile und Stereotype in die journalistische Berichterstattung einfließen, können sie die Wahrnehmung verzerren und Diskriminierung, Spannungen und Konflikte verstärken. In diesem Workshop geht es um Methoden, mit denen Medienschaffende sich ihrer „Blindspots“ bewusst werden und dadurch fairer und vielfältiger berichten können.
„Krieg der Sternchen“ – ein Medienphänomen. Mit Christine Olderdissen und Katalin Vales
„Gendersprache – überflüssig oder überfällig?“ fragte eine Fernsehtalkshow. Ein Radiosender titelte „Notwendig oder nervig? Wie viel Gendern brauchen wir?“ Warum stellen die Medien das Bemühen um mehr Geschlechtergerechtigkeit viel zu oft als Konflikt dar? Greifen sie eine Stimmung in der Gesellschaft auf oder nutzen sie das Thema als willkommenen Aufreger? Die Begleitung des Sprachwandels geht auch konfliktsensitiver sagt Christine Olderdissen, Leiterin des jb-Projekts Genderleicht.de. Mit Projektmitarbeiterin Katalin Vales zeigt sie in diesem Workshop Good- und Bad-Practice-Beispiele.
14:45 – 15:30 Uhr
Mind the Frame: Bewusste Sprache im Journalismus. Mit Maximilian Eder
Frames – durch Sprache aktivierte gedankliche Deutungsrahmen – begegnen uns täglich auf vielfältige Art und Weise. Sie werden auch kommunikationsstrategisch genutzt, um Rezipient*innen unterbewusst zu beeinflussen. Für Journalist*innen ist es daher wichtig zu erkennen, welche Akteur*innen Frames gezielt einsetzen, wie diese wirken und wie auch Medienschaffende – oft unbewusst – Frames konstruieren und damit Assoziationen beim Publikum hervorrufen. In diesem Workshop erläutert Maximilian Eder den Framing-Ansatz und zeigt anhand praktischer Beispiele, wie das Wissen um Medien-Frames eine gute Berichterstattung über kontroverse Themen und Konflikte fördern kann.
Konstruktiv in der Community: Mit der Empowerment-Methode in Sozialen Netzwerken moderieren. Mit Dominique Heinbach
Im Community Management vieler Redaktionen liegt der Fokus auf unerwünschten Kommentaren. Die Methode der Empowerment-Moderation konzentriert sich auf respektvolle, bereichernde Kommentare, die in vielen Online-Diskussionen ebenfalls gepostet werden. Sie fördert konstruktive Diskussionen und trägt dazu bei, ein Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Community zu entwickeln. Die Wirkung der Methode wurde in einer Studie mit vier Praxispartnern getestet. In diesem Workshop werden Grundlagen der Empowerment-Moderation vorgestellt. Außerdem erarbeiten wir gemeinsam, was „gute“ und „schlechte“ Online-Diskussionen ausmacht.
Stand: 6.7.2021