Grafik Journalistinnenbund

Fachtagung „Doing Gender 2.0“ Köln 2014

Keynotes

Dr. Margreth Lünenborg (Foto: privat)

Dr. Margreth Lünenborg (Foto: privat)

Eine widerspenstige Wissenschaft

Von der Verteidigungsministerin bis zum Kindergartenerzieher: Geschlechterrollen und -bilder verändern sich. Diese Veränderungen werden von Medien in Wort, Bild und Ton in hohem Maß beeinflusst. Die Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Margreth Lünenborg stellt Thesen zur Diskussion, wie das Doing Gender analog und digital funktioniert und was es bewirkt.

Digital wie analog – 50 Prozent sind die Hälfte

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„Die gläserne Decke gibt es im Netz ebenso wie in der analogen Welt“, sagt Netzaktivistin und Bloggerin Anne Roth. In der zweiten Keynote beschreibt sie ihre Erfahrungen mit der gläsernen Decke im Netz und warum sie den „50 Prozent Blog“ herausgibt, der die Beteiligung von Frauen an Podien und Foren dokumentiert.

Workshops

WS I: Die Journalistin als Marke

Kixka_Nebraska_privat„Virtuell arbeiten, real wirtschaften“ – Kixka Nebraska, die Profilagentin aus Hamburg und Mitgründerin der Digital Media Women spricht über Selbstmarketing und Profilbildung im Netz für Journalistinnen.

Für Journalistinnen wird es immer wichtiger, sich eine Präsenz im Netz aufzubauen und das bedeutet vor allem: twittern, bloggen und facebooken, aber unter Umständen auch Google+ und YouTube aktiv nutzen. Wer im Netz Präsenz zeigt, hat bessere Chancen, seine Angebote zu vermarkten und gegebenenfalls auch eigene Geschäftsmodelle aufzubauen. Dieser Workshop zeigt, wie sich freie Journalistinnen im Netz etablieren können, wie man sich ein Kontaktnetzwerk über die verschiedenen Plattformen des virtuellen Netzes aufbaut und sich mit seinen Stärken ein unverwechselbares Profil verschafft. Der Workshop richtet sich vor allem an freie Journalistinnen, aber auch an Redakteurinnen, die von ihren Arbeitgebern unabhängiger werden wollen.

WS II: Transmediales Storytelling

Für alle, die wissen wollen, wie die Kunst des non linearen Erzählens und crossmediale Langzeit-Strategien im Journalismus funktionieren. Referentinnen sind Lena Thiele, Entwicklerin von Cross-Media-Formaten und Multimedia-Journalistin Lela Ahmadzai.

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Im Fokus des Workshops „Transmediales Storytelling“ steht die Kunst des non-linearen Erzählens. Alle medialen Ausdrucksformen werden dabei genutzt: Texte, Videos, Fotos, Audios, Spiele, Social Media. Doch wie wird aus einer interessanten Story für die Zeitung, für den Rundfunk oder für das Fernsehen ein medienübergreifendes Projekt, das man sogar interaktiv gestalten kann? Wie können komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft so verarbeitet werden, dass sie über das Fachpublikum hinaus interessant werden? Welche Themen eignen sich besonders gut cross- oder transmedial erzählt zu werden? Und vor allem: Wer unterstützt ein solches Projekt und mit wem müssen sich Journalistinnen zusammentun?

In Kooperation mit der Dokumentarfilminitiative/Filmbüro NW

 

WS III: Qualität im digitalen Zeitalter

Aycha Riffi (l.) und Sabine Rollberg

Aycha Riffi (l.) und Sabine Rollberg (Foto: )

 

Über journalistische Qualität entscheiden wesentlich drei Dimensionen: Richtigkeit, Relevanz und Vollständigkeit – unabhängig von den Wegen ihrer Verbreitung. Ein Austausch mit Aycha Riffi (Film- und Fernsehwissenschaftlerin, Leiterin der Grimme-Akademie, Marl) und Prof. Dr. Sabine Rollberg (WDR/Arte, Kunsthochschule für Medien, Köln).

Die Welt ist bevölkert von Frauen und Männern. Daran ändert sich nichts, ob wir in analogen oder digitalen Medien über sie kommunizieren. Journalistische Produkte sind nicht Abbilder, sondern Interpretationen von Realität. Über ihre Qualität entscheiden wesentlich die drei Dimensionen Richtigkeit, Relevanz und Vollständigkeit  –  unabhängig von den Wegen ihrer Verbreitung. Das Gütesiegel „richtig, relevant und vollständig“ verdienen sie jedoch nur dann, wenn sie der Geschlechterdimension gerecht werden. Der  Workshop untersucht, wie weit diese Qualitätsanforderungen durchgesetzt sind und fragt, wie sie über die medialen Umbrüche hinweg gesichert werden können.

In Kooperation mit der Grimme-Akademie

WS IV: Digitale Sicherheit für Journalistinnen

Eine Einführung in die vielfältigen technischen Möglichkeiten der Verschlüsselung digitaler Kommunikation. Fragen sind ausdrücklich erwünscht. Mit Netzaktivistin und Feministin Anne Roth.

Ohne Internet-Recherche ist der Arbeitsalltag von JournalistInnen nicht mehr denkbar; die Kommunikation via E-Mail ist ein Muss. Durch Präsenz in den Social Media, ein eigenes Blog oder die Verwendung von Nachrichten-Apps sind wir privat und beruflich rund um die Uhr mit der Welt vernetzt. Spätestens seit Edward Snowdens Enthüllungen ist uns jedoch bewusst, dass ein sorgloser Umgang mit den modernen Kommunikationsmedien Gefahren birgt: für uns, aber auch für unsere KommunikationspartnerInnen. Wenn wir Quellenschutz ernst nehmen wollen, müssen wir die Verantwortung dafür übernehmen, dass ihre Identität nicht bekannt wird. Eine Einführung in verschlüsselte Kommunikation sowie Tips, wie wir weniger Spuren im Netz hinterlassen, gibt es in diesem Workshop von Anne Roth.

WS V: Mitmischen beim Netzfeminismus

Die Sache mit dem Blog war nur eine Idee am WG-Küchentisch. Es wurde zum Sprungbrett einer ungewöhnlichen Karriere. Teresa Bücker gehört zur Generation: The web made my job. Klar, dass der Watch-Salon die Autorin und Politikberaterin zur jb-Fachtagung eingeladen hat. [Watch-Salon.Blogspot]

Tagesrückblick: „Alles so schön bunt hier“

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Die Hamburger Medienjournalistin Silke Burmester bietet einen Tagesrückblick zur jb-Fachtagung 2014.

Das Internet – der Raum der unbegrenzten Möglichkeiten. Kennt sich die Journalistin aus, sind ihrem Erfolg keine Grenzen gesetzt. Das suggeriert auch die Tagung. Doch Frau Burmester hat Zweifel. Sehnsüchtig erinnert sie sich der Zeit, als es reichte, gut im Bett zu sein (hier bitte aufregen!) und fragt sich, was sie eigentlich noch alles können soll, um endlich, endlich zu genügen.

Dokumentarfilm „Même pas mal“

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Dokumentarfilm „Même pas mal“ (2012): Filmvorführung in Anwesenheit der Regisseurin mit anschließendem Gespräch Regie: Nadia El Fani und Alina Isabel Pérez, Dokumentarfilm, 67 Min., OF m. dt. UT (Tunesien/Frankreich)

Mehr zum jb-Projekt „Brave“