Grafik Journalistinnenbund

Preisträgerin 2013: Barbara Sichtermann

Barbara Sichtermann Rechte: Eva Hehemann

Hedwig-Dohm-Preisträgerin Barbara Sichtermann / Foto: Eva Hehemann

Der Journalistinnenbund hat Barbara Sichtermann mit der Hedwig-Dohm-Urkunde 2013 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung der Urkunde erfolgte im Rahmen der Jahrestagung des Journalistinnenbundes „Text und Macht“ am 16. Juni 2013 in Lorsch. Die Laudatio hielt die Verlegerin Brigitte Ebersbach (edition-ebersbach).

Die Begründung der Jury

Witz, Esprit und ihre besondere Lust an dialektischem Denken kennzeichnen Sichtermanns Arbeiten. Seit mehr als 35 Jahren setzt sich die mehrfach preisgekrönte Schriftstellerin mit den Themen Weiblichkeit, Geschlechterfragen, Leben mit Kindern, Sexualität, Literatur und Medien auseinander. Für ihre herausragenden publizistischen Leistungen erhält sie 2013 die Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistinnenbundes.

Sichtermanns Texte gehen meist von ihren persönlichen Erfahrungen aus, sie analysiert und hinterfragt, scharfsinnig, voll Humor und Weitsicht. Mit ihrer wöchentlichen Kolumne in der ZEIT (1987 bis 2002) wird die Journalistin als Medienkritikerin bekannt. 1981 veröffentlicht Barbara Sichtermann ihr erstes Buch Leben mit einem Neugeborenen, in dem sie analysiert, wie sehr das Mutterideal einer tyrannischen Fessel gleicht und in dem sie gleichzeitig für die sinnliche Freude am Kontakt mit den Babys wirbt. In ihrem zweiten Buch Weiblichkeit, ebenfalls ein Bestseller, nimmt die Feministin der ersten Stunde Stellung zur Politik des Privaten, wie es im Untertitel heißt. In den vergangenen Jahren erscheinen Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs (zusammen mit Ingo Rose, 2006), die Kurze Geschichte der Frauenemanzipation (2009) und ganz aktuell: Ein freies Frauenzimmer, die Geschichte der Caroline Schlegel-Schelling (2013).

Seit 1990 ist Barbara Sichtermann Mitglied der Jury für den Grimme-Preis und damit eine wichtige Stimme für Qualität im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Bis heute tritt sie – vehement und zugleich mit heiterer Gelassenheit – für die Chancengleichheit von Männern und Frauen ein, denn „erst wenn sie erreicht ist“, so sagt sie, „kann die Verschiedenheit ihren Charme entfalten“.

 

Laudatio auf Barbara Sichtermann
→ Website Barbara Sichtermann