Preisträgerin 2023: Antonia Rados
Der Journalistinnenbund verleiht die Hedwig-Dohm-Urkunde 2023 an die Journalistin Antonia Rados.
Mutig, klug, sensibel in der Kommunikation und in einer männlich dominierten Medien-Welt eine Ausnahmeerscheinung: Antonia Rados. Über 40 Jahre berichtete sie als Auslandskorrespondentin für das deutschsprachige Fernsehen weltweit aus Krisen- und Kriegsgebieten. Ihre Reportagen zeugten dabei stets von großem Sachverstand und Einfühlungsvermögen für fremde, insbesondere auch weibliche Welten. Das öffnete ihr Türen, die sonst verschlossen geblieben wären.
Sie ist eine unbestechliche und selbstkritische Beobachterin. Das Publikum schätzt sie als eine Journalistin, die nicht wegschaut, sondern ganz genau hinsieht und nachfragt, auch wenn es gefährlich wird.
Mit klarer Sprache brachte sie einer breiten Öffentlichkeit die Realität der Kriege nahe, ohne zu beschönigen oder zu dramatisieren. Dafür erarbeitete sie sich weltweiten Respekt. „Wir müssen uns für die Welt interessieren, sie nicht nur in Schwarzweiß-Schablonen pressen, sondern die unterschiedlichen Grautöne wahrnehmen,“ so ihr Verständnis von gutem Journalismus. Mit ihrem Lebenswerk und ihrer klaren ethischen Haltung ist Antonia Rados dem Journalistinnenbund ein Vorbild.
24. Juni 2023
Friederike Sittler, Vorsitzende Journalistinnenbund
Seit 1991 ehrt der Journalistinnenbund mit der Hedwig-Dohm-Urkunde jedes Jahr eine Kollegin für ihre herausragende journalistische (Lebens-) Leistung und ihr frauenpolitisches Engagement. Den Preis vergibt der Vorstand des Journalistinnenbundes.
Die jb-Medienpreise wurden am 24. Juni 2023 im Rahmen der Jahrestagung des Journalistinnenbundes 2023 feierlich in Freiburg übergeben.
→ Pressemitteilung vom 25.5.2023 (PDF)