Grafik Journalistinnenbund

jb fordert Nationalspielerinnen als Fußball-Expertinnen

„Setzt für die WM 2018 die Spielerinnen der Frauenfußball-Nationalmannschaft als Expertinnen und Kommentatorinnen ein“, fordert der Journalistinnenbund von den Programmverantwortlichen in ARD und ZDF. Anlass für Kritik bot insbesondere der ARD WM Club vom 25. Juni: „Das waren zu viele Klischees in nur 30 Minuten, die Schmerzgrenze wurde eindeutig überschritten“, meint jb-Vorsitzende Andrea Ernst.

Seit langem schon kritisieren Medienfrauen die männliche Dominanz in den Sportressorts. Bei Fußball-Events wird das Rad der Stereotypisierung besonders eifrig gedreht. „Ein immer wiederkehrendes Ritual, Frauen dienen als dekoratives Element, während Männer von Männern interviewt werden“, so Andrea Ernst weiter. Die TV-Kommentierung der Fußballspiele sei mit einem „Erbhof“ vergleichbar – reine Männersache. In den Händen der Journalistinnen liegen hingegen die Hintergrundberichterstattung, Atmosphärisches und Portraits.

Der ARD WM-Club vom 25. Juni, mit Ex-Playboy Rolf Eden, umrahmt von zwei jungen Frauen, „je eine pro Halbzeit“, brachte das „WM- Bierfass“ zum Überlaufen. Eine solche Sendung sei „weder innovativ noch etwas wirklich substantiell Neues“, mahnt der Journalistinnenbund im Brief an die Kontrollgremien der öffentlich-rechtlichen Anstalten und empfiehlt für die Zukunft, vorrangig Spielerinnen des Deutschen-Frauenfußball-Teams als Expertinnen einzuladen.

Das wäre dann wirklich eine Neuerung.