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Gute Vorsätze allein reichen nicht im Kampf gegen Sexismus

Journalistinnenbund fordert Thilo Mischkes Rückzug und strukturelle Veränderungen in der ARD:

Mit dem „Baukasten gegen Sexismus“ hat die ARD vor einigen Monaten angekündigt, für eine Unternehmenskultur  stehen zu wollen, in der Sexismus, sexuelle Belästigung und überholte Rollenklischees keine Chance haben. „Ganz offenbar haben die vereinbarten Maßnahmen noch nicht gegriffen“, so die Vorsitzende des  Journalistinnenbundes Friederike Sittler. „Anders lässt sich die Verpflichtung von Thilo Mischke als Moderator des  Kulturmagazins ttt nicht erklären.“

Die Entschuldigungen Mischkes für sexistische Äußerungen in der Vergangenheit sind nach Auffassung des Journalistinnenbundes nicht ausreichend. Sie zeugen nicht davon, dass er wirklich verstanden hat, warum Frauen und mit ihnen solidarische Männer ihn kritisieren. Dies ist nicht akzeptabel. Der Journalistinnenbund fordert Thilo Mischke daher auf, auf die ihm angebotene Moderationstätigkeit zu verzichten und damit der notwendigen Entscheidung der ARD zuvorzukommen.

„Uns geht es aber als Frauen in den Medien auch darum, dass die ARD darüber nachdenkt, wie es zu einer solchen Entscheidung kommen konnte. Die in der ARD bereits vereinbarten Maßnahmen müssen verbindlich umgesetzt werden, damit Sexismus und überholte Rollenklischees tatsächlich keine Chance mehr im öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben“, so Friederike Sittler. Nötigenfalls müssten personelle Konsequenzen auf der Ebene der für die Entscheidung Verantwortlichen gezogen werden.

Pressemitteilung
Köln, 02.01.2025