Grafik Journalistinnenbund

Das „Date mit Kate“ im Rahmen der Jahrestagung 2014

In einer immer vernetzteren Welt, in der sich auch der Journalistinnenbund im Rahmen seiner Fachtagung hauptsächlich mit der Zukunft beschäftigt, möchten wir im Rahmen der Auftaktveranstaltung einen Blick zurückwerfen – auf die Zeit vor hundert Jahren und den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, aber auch die nachfolgenden Jahre im Leben der Kollwitz. Dabei werden wir Fragen der politischen Emanzipation der Frau, ihre Rolle im Spiegel der zeitgenössischen Propaganda sowie der Alltags- und Mentalitätsgeschichte in jenen gesellschaftsprägenden Jahren nachgehen. Aber auch der Frage, wer die Deutungshoheit zeitgeschichtlicher Ereignisse innehat und wie sich diese auf die mediale Berichterstattung bis heute auswirkt.
Die Künstlerin

Die Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867-1945) gilt bis heute als die bedeutendste deutsche Künstlerin mit einem Werk von weltweiter Ausstrahlung. Die größten Privatsammlungen ihrer Kunst befinden sich in den USA; in Russland ist die Kollwitz seit den 1920er, in China seit den 1950er Jahren populär. Ihr „Mahnmal der trauernden Eltern“ auf dem Soldatenfriedhof im belgischen Vladslo gilt als die bedeutendste Grabplastik des 20. Jahrhunderts.

Das leidenschaftliche und widersprüchliche Leben der Kollwitz hingegen ist bisher weitgehend unbekannt geblieben. Die Trauer um ihren 1914 im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn hat die Künstlerin zeit ihres Lebens nicht verwunden. Eine grundlegende Erschütterung, aus denen das Werk der Kollwitz in den folgenden Jahren seine existentielle Tiefe bezieht. Auch der Zweite Weltkrieg ist für die Kollwitz geprägt von Abschieden. Ihr Mann Karl stirbt, dann fällt auch der Enkel im Krieg. Zuletzt verliert Käthe Kollwitz bei den Bombenangriffen auf Berlin ihr Zuhause. Im Frühling 1945 weiß die Kollwitz, dass sie bald sterben wird und schreibt in ihrem letzten Brief: „Der Krieg begleitet mich bis zum Ende.“ Sie starb zwei Wochen vor Kriegsende am 22. April.

Das Käthe Kollwitz Museum Köln

Käthe Kollwitz Museum Köln, Rechte: Uwe Spoering

Seit dem Frühjahr 1985 hat Köln ein Museum, das allein einer Künstlerin gewidmet ist: Käthe Kollwitz – eine der großen Persönlichkeiten der Klassischen Moderne. Träger des Museums ist die Kreissparkasse Köln. Das Kollwitz Museum besitzt heute den international bedeutendsten Sammlungsbestand und sieht seine Aufgabe darin, einen neuen Zugang zum Werk dieser außergewöhnlichen Künstlerin zu eröffnen und den hohen künstlerischen Gehalt ihres Schaffens in Zeichnung, Graphik und Skulptur zu verdeutlichen. Neben der ständigen Ausstellung eigener Bestände, teilweise mit Einzeluntersuchungen zu speziellen Themen, bietet das Museum Sonderausstellungen, Vorträge, Konzerte sowie museumspädagogische Aktivitäten und Führungen an. Zugang über einen eigens für das Museum konstruierten Glasaufzug, ausgehend von dem zweiten Innenhof der Neumarkt Passage.