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Mentoringprogramm des Journalistinnenbundes startet in die 9. Runde

Anlässlich seiner Jahrestagung 2017 in Frankfurt am Main startet der Journalistinnenbund e.V. die inzwischen 9. Runde seines Mentoringprogramms.

Die Mentees wurden unter 50 Bewerberinnen von einer siebenköpfigen jb-Jury ausgewählt. Ein Jahr lang werden sie von erfahrenen Journalistinnen als Beraterin und Kollegin begleitet. Zu den Mentees gehören in dieser Runde zwei junge Kolleginnen aus Togo und Ghana. Die Jury hat die Mentorinnen passgenau zu den individuellen Zielen der Mentees ausgewählt.

Starke Frauen in starken Teams

Die Kandidatinnen im Alter von 22 bis 36 Jahren leben und arbeiten über ganz Deutschland verteilt und für alle Medienformen wie Print, Radio, Fernsehen oder Online. Die Arbeitsgebiete umfassen  fast alle Branchen, von Sport- über Politik- und Lokal- bis Wissenschaftsjournalismus. Ihre Themen und Anliegen an das Mentoring sind weit gefächert: Mal geht es um die Perspektiv-Entwicklung als Auslandsreporterin, mal um Chancen als Führungskraft.

„Wir sind begeistert von der Bandbreite des Engagements – sowohl bei den Mentees als auch den Mentorinnen. Zugleich spricht aus den Bewerbungen die schwierige Situation vieler engagierter junger Journalistinnen, die in ihrem Medienbereich wenig gezielte Förderung und klare Perspektiven finden“, erklärt jb-Mentoring-Sprecherin Hilde Weeg. „Nach dem Auswahlprozess sind wir jetzt gespannt, wie die Tandems zueinander passen und ob der gemeinsame Prozess konstruktiv verlaufen wird. Was uns besonders freut: In diesem Jahr sind auch zwei Kolleginnen aus Togo und Ghana dabei, deren professionelle Qualifikation uns beeindruckt, die es aber aufgrund ihrer Situation als Geflüchtete bzw. Migrantin besonders schwer haben.“

Aktuell arbeiten viele Journalistinnen in befristeten Arbeitsverhältnissen, in Schichtdiensten oder freiberuflich. Hier leistet das jb-Mentoring einen wichtigen Beitrag, um gerade junge Kolleginnen zu fördern und zu vernetzen.

Insgesamt haben bisher schon mehr als 100 junge Journalistinnen vom jb-Programm profitiert. Der jb hat als einer der ersten Berufsverbände in Deutschland im Jahr 2000 ein Mentoring-Programm eingeführt. Die hohe Professionalität dieses Programms wird sowohl national als auch international wahrgenommen: 2013 wurde das Programm in den EU-Katalog der »Good Practice-Beispiele« aufgenommen, deren Nachahmung und finanzielle Förderung der Ministerrat der EU ausdrücklich unterstützt. Im November 2014 stellte der jb das Programm in Zusammenarbeit mit der Deutsche-Welle-Akademie auf der Konferenz »Empowering Women Journalists in Egypt« in Kairo vor.

Mentoring ist ein Instrument aus der Karriereförderung – bekannt aus Wissenschaft und Wirtschaft. Je eine erfahrenere Mentorin arbeitet mit einer weniger erfahrenen Mentee ein Jahr lang zusammen: Die intensiven Gespräche und Reflexionen helfen der jungen Kollegin dabei, berufliche Ziele zu setzen und zu verfolgen. Die Mentorin unterstützt sie in ihrer Berufssituation mit Blick auf Arbeitsweisen, Kontakte oder neue Aufgaben – je nachdem, welche Schwerpunkte individuell gesetzt werden. Die Mentorinnen wiederum erhalten durch den Austausch ebenfalls viele Anregungen und Inspiration für die eigene Arbeit.