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Journalistinnenbund zeichnet rbb-Intendantin Dagmar Reim für Lebenswerk aus

abgebildete Personen v.l. Dagmar Reim (Foto: Oliver Ziebe/rbb)

Hedwig-Dohm-Preisträgerin 2016: Dagmar Reim (Foto: Oliver Ziebe/rbb)

Die rbb-Intendantin Dagmar Reim hat für ihr journalistisches Wirken und ihren entschlossenen Einsatz für mehr Geschlechtergerechtigkeit die Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistinnenbundes erhalten.

Dass in punkto Geschlechtergerechtigkeit noch nicht genügend erreicht ist, machte Reim in ihrer Dankesrede deutlich: „Es gibt keinen Grund sich zurückzulehnen. Es gibt noch viel zu tun.“ Deshalb unterstütze sie auch weiterhin die Forderung nach einer Frauenquote. Reim war die erste Frau an der Spitze eines öffentlich-rechtlichen Senders. In ihrer 13-jährigen Amtszeit als Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) ist es Reim gelungen, den Anteil der Frauen in Führungspositionen im rbb auf mehr als 40 Prozent zu steigern. Damit ist die Rundfunkanstalt Vorreiter gegenüber den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland. Reim tritt zum 30. Juni aus persönlichen Gründen von ihrem Amt zurück.

Der Journalistinnenbund (jb) verlieh die Hedwig-Dohm-Urkunde zum 25. Mal im Rahmen seiner Jahrestagung am Samstag, 4. Juni, in Berlin. Zum ersten Mal vergab der jb zudem den Courage-Preis für aktuelle Berichterstattung und würdigte damit die Arbeit von Sandra Petersmann, ARD-Hörfunkkorrespondentin in Neu-Delhi. „Das Korrespondentennetz ist das Tafelsilber der ARD. Daran darf nicht gespart werden“, forderte sie in ihrer Dankesrede. Dass es Petersmanns erster Preis ist, rief bei den anwesenden Medienfrauen angesichts ihrer kontinuierlichen herausragenden Arbeit Staunen hervor. „Ein Beispiel dafür, dass die Sichtbarkeit von Frauen in den Medien erhöht werden muss. Dieses Ziel hat sich der Journalistinnenbund gesetzt und auch deshalb den Medienpreis ins Leben gerufen,“ erklärt die Vorsitzende des Journalistinnenbundes Rebecca Beerheide.

Mit dem Marlies-Hesse-Nachwuchspreis wurde Eva Raisig für ihr Stück „Warum Schwule nicht zuhören und Muslime schlecht einparken“ ausgezeichnet. Einen Sonderpreis im Rahmen des Marlies-Hesse-Nachwuchspreises erhielt Annika Erichsen für das dokumentarische Hörspiel „Drei Schwestern und ein Downsyndrom“.

abgebildete Personen v.l. Eva Raisig (Marlies Hesse Nachwuchspreis), Annika Erichsen (Marlies Hesse Nachwuchspreis), Dagmar Reim Hedwig-Dohm-Preis für Lebenswerk), Sandra Petersmann (Courage-Preis für aktuelle Berichterstattung) (Foto: Oliver Ziebe/rbb)

abgebildete Personen v.l. Eva Raisig (Marlies Hesse Nachwuchspreis), Annika Erichsen (Marlies Hesse Nachwuchspreis), Dagmar Reim Hedwig-Dohm-Preis für Lebenswerk), Sandra Petersmann (Courage-Preis für aktuelle Berichterstattung) (Foto: Oliver Ziebe/rbb)

Der jb-Medienpreis und seine drei Kategorien:

Die Hedwig-Dohm-Urkunde ist nach der Schriftstellerin, Publizistin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm (1831-1919) benannt. Mit der Auszeichnung ehrt der Journalistinnenbund seit 1991 jedes Jahr eine Kollegin für ihre herausragende journalistische (Lebens-)Leistung und ihr frauenpolitisches Engagement. Der Courage-Preis für aktuelle Berichterstattung wird vom Journalistinnenbund erstmalig 2016 vergeben. Er zeichnet herausragende, hintergründige, gendersensible und aufklärende Berichterstattung zu aktuellen Themen aus. Der Marlies-Hesse-Nachwuchspreis würdigt seit 2002 junge Kolleginnen bis 35 Jahre, die ihren differenzierten Blick auf die unterschiedlichen Lebenswelten von Männern und Frauen verschiedener Ethnien, Religionen oder Generationen richten. Der Nachwuchspreis – benannt nach der Stifterin – wird alternierend jedes Jahr für ein anderes Medium ausgeschrieben, 2016 wurden Beiträge aus dem Bereich Hörfunk berücksichtigt.