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Zahlen lügen nicht: Wie wir im Feminismus mit Statistiken vorankommen

Screenshot Präsentationsslide mit Text „Zahlen lügen nicht" plus Logos der veranstaltenden Organisationen

Scharf gerechnet – Veranstaltung organisiert von der jb-Regionalgruppe Rhein-Main

„Feministiken – Die Wahrheit über Gleichberechtigung“ so heißt das im August 2022 im dtv Verlag erschienene Buch von Inga Blundell und Yvonne Hissel. Jetzt lud die Akademie Mixed Leadership der Frankfurt University of Applied Sciences, gemeinsam mit uns, der Regionalgruppe Rhein-Main vom Journalistinnenbund, am 12. September 2023 zu Workshop und Buchvorstellung mit Dr. Inga Blundell in Frankfurt ein.

Pünktlich um 18:00 Uhr finden sich rund 40 Teilnehmende in der Uni zum Workshop ein. Lernen, wie sich mit Zahlen die Gleichberechtigung vorantreiben lässt, ist das gemeinsame Ziel.

 

junge Frau hält ihr Buch "Feministiken" in die KameraInga Blundell stellt sich vor: promovierte Mathematikerin, Informatikerin, zweifache Mama von Söhnen, Rudern als Hobby, jetzt mal eben um den Bodensee, bevor sie dann ins Bundesministerium für Familie wechselt, um dort die Zahlen zum Sprechen zu bringen.

Genau das macht sie in ihrem Buch „Feministiken“. Denn vor zehn Jahren hatte sie keine Zahlen parat, wenn sie die gefühlte strukturelle Benachteiligung von Frauen in fast allen Lebensbereichen durch Fakten belegen wollte. So kam sie gemeinsam mit Co-Autorin Yvonne Hissel auf die Idee zum Buch.

 

Statistik + Feminismus = Feministiken

Der Titel „Feministiken“ ist ein Kofferwort aus Feminismus und Statistiken.

Im Workshop üben wir in Kleingruppen, wie wir mit und ohne Zahlen über die Situation von Frauen sprechen und ihre Situation einschätzen können. Schnell wird klar: wir brauchen Zahlen, um zu belegen, dass Frauen zwar die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland, aber eine Minderheit in vielen Bereichen des Berufslebens sind.

Wir lernen, Zahlen als Diskussionsgrundlage zu nutzen, zu Interpretieren und im Kontext zu sehen, die Wechselbeziehung von Zahlen zu verstehen, uns Zugang zu aktuellen Zahlen zu verschaffen, sie darzustellen, um schließlich mit ihnen eine Veränderung des Status Quo anstoßen zu können.

Der Hammer: Zahlen, die nicht lügen können

Nur 6% der verheirateten Frauen zwischen 30 und 50 haben ein Nettoeinkommen von über 2000 Euro im Monat. 80% der Führungspositionen in überregionalen Zeitungen sind männlich besetzt. 4% aller Startups wurden von Frauen gegründet. 26% der Professuren sind weiblich und 52% der Absolventinnen sind weiblich. 35% der Bundestagsabgeordneten sind Frauen – 1998 waren es 31%. 63% der Kinderbetreuung und Hausarbeit übernehmen Frauen. 48% aller Frauen und 11% der Männer arbeiten in Teilzeit.

Genügend Stoff für Diskussionen.

Katharina Messner

 

Feministiken – Die Wahrheit über Gleichberechtigung
Inga Blundell und Yvonne Hissel
dtv Verlag, August 2023, 208 Seiten, 18,- Euro