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Krieger*in oder Friedensengel? Das erste Recherchestipendium

Portrait Antonia Vangelista und Lisa Westhäußer erhalten das Hedwig-Dohm-Recherchestipendium des Journalistinnenbundes 2022

Unsere ersten Hedwig-Dohm-Stipendiatinnen: Antonia Vangelista (li.) und Lisa Westhäußer (re.)

Das erste Hedwig-Dohm-Recherchestipendium ist vergeben: Es geht an die Journalistinnen Antonia Vangelista und Lisa Westhäußer.

Gemeinsam haben sie sich mit dem Thema „Krieger*in oder Friedensengel?“ beworben, das sich mit den vielschichtigen und ambivalenten Rollen beschäftigt, die Frauen in Krisensituationen und Kriegen einnehmen, mit den Spielräumen, die sich den Akteurinnen öffnen, aber auch mit den Grenzen, die ihnen gesetzt werden. Der Fokus der Recherche liegt dabei auf Afrika. „Wir möchten in verschiedenen afrikanischen Ländern auf Frauen* oder Frauen*initiativen schauen, vom bewaffneten Einsatz bis zur gewaltlosen Friedensbewegung“, heißt es im Exposé.

Die Jury ließ sich von diesem Projekt überzeugen. Ihre Mitglieder sind Gerda Hollunder, Christina von Braun, Dagmar Reim, Bascha Mika und Ulrike Helwerth als Ideengeberin und Juryvorsitzende. Alle fünf gehören zum Kreis der Preisträgerinnen, die vom jb für ihre Lebensleistungen mit der Hedwig-Dohm-Urkunde ausgezeichnet wurden. Aus diesem Kreis wurde das Stipendium initiiert und finanziert. Es dient der Förderung von Nachwuchsjournalistinnen, ist mit einmalig 2.000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt. Mit dem Stipendium erinnert der jb an die Publizistin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm (1831 bis 1919), die bis heute ein großes Vorbild ist.

Antonia Vangelista und Lisa Westhäußer sind Teil eines Autor*innenkollektivs, das am 3. Juni 2022 den Alternativen Medienpreis für die Podcastserie „Heißer Scheiß – Klimadebatten und Bewegungen“ gewann. Hinter diesem Projekt des südnordfunks, stehen das freie Radio Dreyeckland (RDL) und das Informationszentrum Dritte Welt (iz3w).

Nachtrag:

Antonia Vangelista berichtete bei der 36. Jahrestagung des Journalistinnenbundes am 24.6.2023 in Freiburg über den Stand ihrer mit Lisa Westhäußer durchgeführten Recherchen. An ihrer Seite Ulrike Helwerth aus dem Kreis der Stipendiengeberinnen. Im September 2023 konnten die Ergebnisse veröffentlicht werden: Ein Artikel in der Frankfurter Rundschau und ein Text in iz3w – Zeitschrift zwischen Nord und Süd.

Zwei Frauen sitzen mit Mikrofonen in der Hand auf einem Podium

Ulrike Helwerth (li.) und Antonia Evangelista / Foto: Sévérine Kpoti